Die Heilmittelbehörde Swissmedic setzt strengere Kriterien bei der Generika-Zulassung als die EU oder die USA und verhindert so weitere Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen. Hersteller und Ärzte laufen Sturm.
Am 1. Oktober hat die Schweizer Heilmittelbehörde des Bundes Swissmedic die Auflagen bei Generika verschärft und lehnt seither in Dosierung und Verabreichsform optimierte Generika’s nicht mehr zu. Diese müssten sich als möglichst orginalgetreue Kopie des bis anhin patentierten und bewährten Medikamentes präsentieren. Eine höhere oder geringere Dosis oder eine andere Verabreichung komme im Sinne der „Patientensicherheit“ nicht in Frage, heisst es von zuständiger Stelle.
Damit fasse Swissmedic den Generikabegriff enger als in der EU oder in den USA, sagt Peter Huber, Geschäftsführer des Branchenverbandes Intergenerika. Kritik kommt auch von den Ärzten und Apothekern. „Die restriktive Haltung der Swissmedic sei kontraproduktiv und nicht im Sinne der PatientInnen“, sagt Urs Stoffel, Präsident der Ärztegesellschaft des Kanton Zürichs. Auch die Apotheker befürchten, dass inskünftig so weniger Generika auf den Markt kommen und damit der Preiskampf unterbunden werde, den das Gesundheitswesen so dringend für Einsparungen benötige.
Damit sieht sich die Swissmedic einmal mehr mit dem Vorwurf konfrontiert, für die Orginalhersteller in die Bresche zu springen und die Sparbemühungen im Gesundhietswesen zu unterlaufen. Die Hersteller wollen nun mit den Ärzten und Apothekern versuchen, Swissmedic dazu zu bewegen, die Unterscheidung zwischen Generika und Arzneimitteln mit bewährten Wirkstoffen dem Bundesamt für Gesundheit zu überlassen.
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